Die Familie Batthyány ist eine weitverzweigte ungarische Adelsfamilie, die lange Jahre auch im Besitz von Schloss Jormannsdorf gewesen war. Im Ortsfriedhof von Jormannsdorf befindet sich ein Mausoleum, in dem das Ehepaar Franz und Maria Batthyány mit seinen beiden Kindern bestattet ist. Die Bestattung im Friedhof Jormannsdorf bildet eine Ausnahme, da die meisten Mitglieder der Familie Batthyány in der Familiengruft in Güssing (Burgenland) beigesetzt sind.
Mausoleum der Grafen Batthyány nach der Renovierung
Dieses Mausoleum befand sich in einem kläglichen Zustand, als wir im Jahr 1999 an seine Erneuerung gingen. Großer finanzieller Aufwand und unzählige freiwillig geleistete Arbeitsstunden unserer Funktionäre und Mitglieder haben zu einem Ergebnis geführt, das uns mit Recht stolz machen kann. Im Jahr 2001 konnten wir die Renovierung des Batthyány-Mausoleums erfolgreich abschließen.
Am 16. September 2001 nahm Pfarrer Emmerich Zechmeister die Einsegnung vor. Viele Ortsbewohner, Kurgäste und Besucher aus nah und fern nahmen an der Feier teil. Unter den Gästen waren auch einige Mitglieder der Familie Batthyány, darunter Ladislaus Batthyány-Strattmann, der die Gedenktafeln enthüllte. Sie waren von unserer geleisteten Arbeit äußerst angetan, gratulierten uns zu diesem Werk und bedankten sich im Namen aller Mitglieder der weitverzweigten Familie.
Die Chronologie der Renovierung ist weiter unten zu finden.
Nach der Einsegnung wurde die Ausstellung über die Geschichte der Familie Batthyány in der St. Anna-Kirche von Jormannsdorf eröffnet. Eine ausführliche Fotodokumentation konnte eine ganze Woche lang besichtigt werden.
Mausoleum der Grafen Batthyány vor der Restaurierung
Fleißige Arbeiter: Herbert Rehling, Helmut Sillner, Hans Unger
Eröffnung, v.l.n.r.: Mag. Gert Polster, Ladislaus Batthyány-Strattmann, Herbert Rehling,
Emmerich Zechmeister
Eröffnung, v.l.n.r.: Bürgermeister Otto Graf, Benedikt Batthyány, Andreas Batthyány,
Ladislaus Batthyány-Strattmann, Mag. Gert Polster, Herbert Rehling
Kurze Zeit nach Abschluss der Renovierungsarbeiten kam die erfreuliche Mitteilung des Bundesdenkmalamtes an die Gemeinde Bad Tatzmannsdorf, dass das Batthyány-Mausoleum ab sofort unter Denkmalschutz steht, gemeinsam mit einigen weiteren Objekten, wie z.B. dem "Fliegerdenkmal" in Sulzriegel und der St. Anna-Kirche in Jormannsdorf.
" ... Die Restaurierungsarbeiten an der Batthyány-Gruft in Jormannsdorf sind beinahe abgeschlossen. Zunächst wurden die beiden Thujen, die die Gruft flankierten und bereits eine Höhe von mehreren Metern erreicht hatten, gefällt, da ihre Wurzeln einen beträchtlichen Schaden verursacht hatten und den Bau gefährdeten. Das undichte Blechdach wurde durch eines aus Kupfer ersetzt.
Dann wurde der Zaun demontiert, entrostet und neu lackiert. Fehlende Stellen wurden ergänzt. Das Zaunfundament musste aufgrund der starken Wurzelschäden abgetragen und durch ein neues ersetzt werden. Das Grufthäuschen, dessen Zugang in den 60er Jahren vermauert wurde, wurde damals rundherum unsachgemäß verputzt. Der Putz wurde nun abgeschlagen bzw. abgeschliffen, sodass die Sandsteinwände wieder zum Vorschein kamen. Die Erde um den Bau wurde abgegraben und durch Kies ersetzt, um die Mauern trocken zu halten.
In einem nächsten Schritt wurde der Zugang wieder freigelegt. Als Absperrung wurde ein zum Zaun passendes Gittertürchen angefertigt. Nach der Öffnung des Grufthäuschens wurden die Metallsärge des Grafen Franz und seiner ersten Gemahlin Maria Edlen von Eisenbach vorgefunden. Während der Sarg der Gräfin Maria beinahe unversehrt erhalten geblieben ist, weist jener des Grafen große Dellen und Einbuchtungen auf, ist jedoch sonst in gutem und verschlossenem Zustand. Der gesamte Innenraum war stark verschmutzt, die Särge und der Boden mit Schutt und Staub bedeckt.
Bei der Entfernung des Schmutzes kam auf dem rot gestrichenen Sarg der Gräfin eine Inschriftentafel zum Vorschein (Text: Marie Gräfin Batthiani gebohrene Edle von Eisenbach. gebohren den 15. December 1806. gestorben den 26. April 1855. Ihres Lebens im 49. Jahre. Ihrer Ehe im 21. Jahre.) Der Sarg des Grafen weist das Familienwappen auf.
Nach der Reinigung des Bodens wurde festgestellt, dass die Särge auf einem Gruftdeckel ruhen. Da im oberen Gruftraum sehr wenig Platz war, wurden die Särge herausgehoben und rundum gereinigt. Aus dem Gruftraum wurden mehrere Kübel Schutt entfernt. Dabei tauchte im Boden an der Rückwand eine kleine Öffnung zur Entlüftung der darunterliegenden Gruft auf. Dieses Loch ermöglichte das Schießen von Fotos, auf denen zwei weitere Metallsärge zu sehen sind. Davon ist wahrscheinlich einer aufgrund seiner geringen Ausmaße jener des Sohnes Andreas, der 1841 einjährig verstarb. Der große Sarg könnte entweder jener der 1840 im Alter von drei Jahren verstorbenen Tochter Anna Franziska oder jener von Susanna Edlen von Eisenbach, der Mutter der Gräfin sein. Alle drei sind in Jormannsdorf verstorben. Der Gruftdeckel wurde nicht gehoben.
Zuletzt wurde die alte, 1971 angefertigte Tafel, die nur die Daten von Graf Franz und Gräfin Maria beinhaltet, an der Innenseite der Rückwand befestigt. An der Außenseite zu beiden Seiten des Zuganges wurden zwei neue Tafeln aus durchsichtigem Kunststoff in deutscher und ungarischer Sprache für das Ehepaar und die beiden Kinder angebracht. Der Zugang selbst wurde hinter dem Gitter mit einer Glasscheibe verschlossen, um die Sicht in den Innenraum zu gewährleisten, jedoch das Eindringen von Schmutz und Wasser zu verhindern.
Tafel mit deutscher Inschrift |
Tafel mit ungarischer Inschrift |