Das sogenannte Fliegerdenkmal steht am Weg zwischen den Bad Tatzmannsdorfer Ortsteilen Jormannsdorf und Sulzriegel wunderschön und idyllisch zwischen zwei großen Kastanienbäumen. Vom Typ her handelt es sich bei der Figur um eine sogenannte "Eisenstädter Muttergottes", die im pannonischen Raum häufig vorkommt.
Im Jahr 1919 wurde das Monument zum Andenken an den bei einem Flugzeugunfall ums Leben gekommenen General István von Szmrecsányi errichtet.
Bildstock "Fliegerdenkmal" nach der Restaurierung
Parte des Generals István Szmrecsányi aus dem Jahr 1917
Der bereits seit längerer Zeit verstorbene Sulzriegler Altbürgermeister Otto Graf war als Kind Augenzeuge des Unfalls vom 14. Juli 1917. Er schilderte, dass auf dem Plateau nördlich von Sulzriegel während des Ersten Weltkrieges ein provisorischer Flugplatz angelegt worden war, damit die Offiziere per Flugzeug zur Kur nach Tatzmannsdorf anreisen konnten.
An jenem verhängnisvollen Julitag ging General Szmrecsányi mit seiner Gattin Maria, einer Tochter des Grafen Franz Batthyány, die den Sommer über im Schloss Jormannsdorf wohnten, beim Flugfeld spazieren. Mit großem Interesse schauten sie den Fliegern beim Starten und Landen zu.
Eine der Maschinen hatte Probleme, konnte nicht abheben und fuhr geradewegs auf eine Zuschauergruppe zu. Während sich die Gräfin Maria und die anderen Passanten noch rechtzeitig zu Boden werfen konnten, wurde der bereits betagte General vom Propeller am Kopf getroffen und verstarb noch an der Unfallstelle.
Seine Witwe ließ zu seinem Gedenken die Säule mit der Madonnenstatue errichten.
Bildstock "Fliegerdenkmal" vor der Renovierung
Am Monument hatte der Zahn der Zeit schon seit längerem genagt. Im Herbst 2003 ist schließlich der Kopf der Madonnenstatue abgebrochen, was eine Restaurierung unumgänglich gemacht hat.
Durch die Renovierungsmaßnahmen wären der Gemeinde Bad Tatzmannsdorf hohe Kosten erwachsen (ca. € 5.000.--). Da für uns die Erhaltung unserer Kulturgüter oberstes Gebot ist, hat sich unser Verein seiner kulturpolitischen Aufgabe nicht entzogen. Wir haben uns zur Hälfte an den Kosten für die Restaurierung beteiligt, die ein professionelles Unternehmen im Jahr 2004 durchgeführt hat.
Da nun das Denkmal wieder in altem Glanz erstrahlte, wurde auch das Umfeld neu gestaltet. Das Areal um die Statue und eine kleine Fläche daneben wurden gepflastert, um in Zukunft auch nach feuchtem Wetter die Sitzgruppe benützen zu können.
Die Arbeiten wurden fast ausschließlich von Mitarbeitern unseres Vereines in ihrer Freizeit, aber auch von Bediensteten der Gemeinde geleistet.
Das "Fliegerdenkmal" steht unter Denkmalschutz.
Bildstock "Fliegerdenkmal", Grabungsarbeiten
(v.l.n.r.: Helmut Böhm, Herbert Rehling, Edi Glavanovits, Fritz Thier)
Bildstock "Fliegerdenkmal", Pflasterung
(v.l.n.r.: Hans Rehling, Herbert Rehling, Karl Nicka)