Baron Franz von Tóth wurde am 17. August 1733 in Chamigny, Frankreich, geboren.
Baron Franz von Tóth, Unterschrift und Siegel |
Wappen des Barons Franz von Tóth |
Der berühmte Orientalist und Schöpfer der Befestigungsanlagen an den Dardanellen (Türkei) ist eng mit Bad Tatzmannsdorf verbunden.
Nach seinem Aufenthalt im Osmanischen Reich kehrte Baron Franz von Tóth nach Frankreich zurück und wurde Kommandant der Festung Douai. 1790 musste er vor der Revolution aus Frankreich fliehen. In der Schweiz lernte er Graf Theodor Batthyány kennen, der ihm Asyl in Bad Tatzmannsdorf gewährte.
Baron Franz von Tóth verbrachte seinen Lebensabend in Bad Tatzmannsdorf. Im Gedächtnis der Einwohner blieben bis zum heutigen Tag seine chemischen Experimente, die er gemeinsam mit seinem Gönner, dem Grafen Theodor Batthyány, in seinem Haus in der heutigen Lichtenwaldstraße unternahm. Da es dabei oft laute Explosionen gab und grelle Blitze zuckten, die vor allem in der Nacht Schreckensstimmung verbreiteten, waren den armen Tatzmannsdorfern der Mann und die Vorgänge im Haus bald mehr als unheimlich. Das Haus trägt deshalb im Volksmund bis heute den Namen "Hexenhaus". Leider musste das "Hexenhaus" im Jahre 2008 einer Wohnungsanlage weichen und wurde abgerissen.
Baron Franz von Tóth starb hier am 24. September 1793. Im Friedhof von Bad Tatzmannsdorf steht das Grabkreuz des berühmten französischen Diplomaten ungarischer Herkunft.
"Hexenhaus" des Baron Franz von Tóth in Bad Tatzmannsdorf (abgerissen 2008) |
Grabkreuz des Baron Franz von Tóth am Ortsfriedhof von Bad Tatzmannsdorf |
Nach der Niederlage des Rakóczischen Freiheitskampfes kam András Tóth, ein ungarischer Adeliger, über die Türkei nach Frankreich, wo er als Husarenoffizier und Diplomat tätig war.
Sein Sohn, der Freiherr François von Tott (später: Baron Franz von Tóth), folgte dem Beispiel des Vaters. Er trat ebenfalls eine militärische und diplomatische Laufbahn an. Er führte mehrere erfolgreiche diplomatische Missionen in Europa bzw. auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches aus.
Die Befestigung der Meerengen der Dardanellen und des Bosporus sind eng mit seinem Namen verbunden. Er arbeitete auch schon einen Plan zum Bau des späteren Suezkanals aus, der erst hundert Jahre nach ihm realisiert wurde.
Seine diplomatischen Erlebnisse wurden mit großem Erfolg in seinem Werk "Mémoires sur le Turcs et les Tartares" ("Von den Türken und Tataren") verewigt, das später Baron Münchhausen für seine Abenteuergeschichten benutzte. In dieser Studie werden auch seine Beziehungen zum Komitat Vas behandelt. (Im ehemaligen ungarischen Komitat Vas lag auch das heutige Bad Tatzmannsdorf.)