Franz Karl Franchy
(1896 - 1972)

Biographie

Franz Karl Franchy


Franz Karl Franchy wurde am 21. September 1896 in Bistritz, Siebenbürgen (Rumänien) geboren. Sein Vater Josef Franchy entstammte einer alteingesessenen Tatzmannsdorfer Familie und war bis zu seiner Auswanderung nach Siebenbürgen im Haus Tatzmannsdorf Nr. 9 wohnhaft, unmittelbar neben der Volksschule.

Vater Josef Franchy war von Beruf Lehrer, bekam jedoch in seiner Heimat keine Anstellung. Da in Siebenbürgen deutschsprachige Lehrer gesucht wurden, folgte er dem Ruf in die Fremde. In Siebenbürgen lernte er seine spätere Gattin Emma Holzenberg kennen und heiratete sie im Jahr 1895. Dem Ehepaar wurden die Söhne Franz Karl und Viktor sowie die Töchter Annemarie und Olga geboren.

Franz Karl Franchy besuchte das Gymnasium in Cluj (Klausenburg). Nach dem Abitur studierte er an der Universität derselben Stadt Germanistik und Latein und später an der Universität von Debreczen (Ungarn).

Seine Ferien verbrachte Franz Karl Franchy stets in Bad Tatzmannsdorf bei seiner Großmutter. Unser Ort wurde ihm bald zur zweiten Heimat. 1945 verlieh ihm Bad Tatzmannsdorf das Heimatrecht, sodass er österreichischer Staatsbürger werden konnte.

Franz Karl Franchy machte den Ersten Weltkrieg als Reserveoffizier mit und kam an die polnische Front. Nach dem Ende des Krieges schrieb er Beiträge für diverse Zeitungen und feierte erste Erfolge mit Theaterstücken.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien (1922) nahm er in Eisenstadt (Hauptstadt des Burgenlandes) eine Stelle als Hauptschullehrer für Deutsch und Geschichte an. 1928 trat er in den Dienst der Burgenländischen Landesregierung. Als jedoch sein Ansuchen um Pragmatisierung abgelehnt wurde, ging er im Jahr 1931 nach Wien und lebte dort - zunächst recht bescheiden - als freischaffender Künstler. Erst 1936 feierte er mit "Einbruch der Wirklichkeit" einen großen Erfolg. "Summa cum laude", eine Studententragödie, und dann vor allem das Volksstück "Vroni Mareiter" wurden zu Franchys ganz großen Triumphen. "Vroni Mareiter" erlebte weltweit mehr als 1500 Vorstellungen auf mehr als 50 Bühnen und wurde später sogar verfilmt.

Nachdem er bereits in jungen Jahren so manche Erzählung verfasst hatte, begann er ab etwa 1940 mit dem Schreiben von Romanen. Auch in diesem Genre wurde er bald zum Meister. Titel wie "Maurus und sein Turm", "Abel schlägt Kain", "Ankläger Mitmann" und "Die vielen Tage der Ehe" wurden Bestseller und machten ihn weithin berühmt.

Parallel mit seinen Erfolgen als Schriftsteller und Dramatiker ging sein gesellschaftlicher Aufstieg einher. Franz Karl Franchy wurde der Titel Professor verliehen. Er erhielt u.a. den Österreichischen Staatspreis für Dramatik und den Großen Deutschen Erzählerpreis.

Mit dem Bad Tatzmannsdorfer Komponisten Arnold Röhrling verband Franz Karl Franchy schon früh eine innige Freundschaft. Sie verbrachten zusammen viele freie Stunden, nicht nur in Wien, wo beide lange Zeit wohnten, sondern immer wieder auch in ihrem Heimatort Bad Tatzmannsdorf.

Verheiratet war Franz Karl Franchy mit Annemarie Osten. Aus dieser Ehe stammte Sohn Felix, geboren 1943.

Nach einem erfüllten und sehr erfolgreichen Leben starb Franz Karl Franchy am 19. Februar 1972 in Wien, wo er auch bestattet ist.

Unser Verein hat Prof. Franchy im Jahr 2004 eine Ausstellung gewidmet.

Franz Karl Franchy in Bad Tatzmannsdorf


Franz Karl Franchy in Bad Tatzmannsdorf

Am 23. und 24. Februar 1957 fand in Bad Tatzmannsdorf die Tagung "Österreich ruft zur Gesundung auf" statt, deren Sinn sein sollte, zur kulturellen Besinnung aufzurufen, über Wege zur Optimalisierung der internationalen Beziehungen zu diskutieren und solche festzulegen. Die Tagung nahm einen überaus glanzvollen Verlauf. Nach Eröffnungsansprachen durch den österreichischen Außenminister Dipl.-Ing. Dr. h. c. Leopold Figl, Landeshauptmann Komm.-Rat. Johann Wagner und Landesrat Hans Bögl hielten prominente Vertreter des österreichischen Geisteslebens, darunter fünf Universitätsprofessoren, teils allgemein tiefgründige und teils unmittelbar praktisch verwertbare Referate. In dieser illustren Runde sprach Franz Karl Franchy zum Thema: „Segnungen und Gefahren der Weltoffenheit".
Das Bild zeigt Franz Karl Franchy (Mitte oben) links neben seiner Gattin. Im Vordergrund links Außenminister Dipl.-Ing. Dr. h. c. Leopold Figl.

Werke

Hier eine kleine Auswahl aus den Werken von Franz Karl Franchy:

Unser Verein hat Prof. Franchy im Jahr 2004 eine Ausstellung gewidmet.